„Wer glaub, Innsbruck sei eine barrierefreie Stadt, hat sich geirrt“, so die freiheitliche Behindertensprecherin im Innsbrucker Gemeinderat GR Beatrix Klaus, die selbst auf einen Rollstuhl angewiesen ist. „Ich lade jeden herzlich ein, eine Tour mit mir durch Innsbruck zu machen, um selbst zu sehen, mit welchen teils unnötigen Schwierigkeiten wir täglich zu kämpfen haben“, so Klaus.
Die FPÖ kritisiert, dass auch hier außer Lippenbekenntnissen wenig geschieht. „Die Grünen schreiben sich zwar Inklusion auf die Fahnen, konkret übrigbleibt aber in jenen Bereichen, in denen sie Verantwortung tragen, nur sehr wenig“, sieht auch FPÖ-Vizebürgermeister Markus Lassenberger, der auf mehrere FPÖ-Anträge im Bereich Barrierefreiheit verweist, viel Aufholbedarf. „Es fängt ja schon damit an, dass auf der Website der Stadt unter dem Bereich ‚Innsbruck ohne Handicap‘ noch das Restaurant Europastüberl angeführt wird. Obwohl wir darauf aufmerksam gemacht haben, wurde das bis heute nicht aktualisiert. Einfach nur peinlich“, attestiert Lassenberger.
GR Klaus nennt einige Beispiele, um zu verdeutlichen, wie die Situation aktuell in der Stadt ist: „Die IVB-Ticketautomaten sind für Rollstuhlfahrer viel zu hoch, zudem ist der Eingang des Innsbrucker Tourismusbüros am Burggraben für Rollstuhlfahrer nicht zu überwinden. In der Altstadt gibt es nach 20 Uhr, wenn der Stadtturm schließt, keine Möglichkeit für Rollstuhlfahrer mehr, ihre Notdurft zu verrichten. Weiters blockieren teils Mülleimer sowie die leidigen E-Scooter den Weg für Rollstuhlfahrer, wogegen vonseiten des Bürgermeisters nichts unternommen wird. Auch nicht unwichtig ist etwa, dass es mir nicht möglich ist, in der Museumsstraße von der Straßenbahnhaltestelle zur Einstiegsstelle der Straßenbahn zu kommen. Auch die Rollstuhlrampe beim Tivoli-Wohnheim ist ein Thema“, zählt Klaus einige Baustellen auf.
Abschließend kündigt die FPÖ an, sich weiterhin für ein barrierefreies Innsbruck einzusetzen. „Wir brauchen einen Bürgermeister, der sich für alle Innsbrucker auch für jene mit Behinderung einsetzt. Das wäre wesentlich besser als einen Bürgermeister, der meint, die ganze Welt retten zu müssen“, so Lassenberger und Klaus abschließend unisono.