„Skandalös, erschütternd, unglaublich“, äußern sich Vizebürgermeister Markus Lassenberger und Stadtrat Rudi Federspiel zum IVB-Streikchaos in Innsbruck in einer Aussendung. „IVB-Direktor DI Martin Baltes und Bürgermeister Georg Willi haben in allen Bereichen eines Krisenmanagements versagt“, stellen Lassenberger und Federspiel fest. Während die ÖBB laufend über die Verhandlungen und die möglichen Auswirkungen des Streiks informiert haben, herrschte bei der IVB Funkstille. „Es ist nicht nur die Frage zu klären, wie lange schon Baltes und Willi von den enormen Auswirkungen des IVB-Streiks gewusst haben.“ War am Wochenende von einzelnen Linien die Sprache, stand am Montag früh eigentlich der gesamte öffentliche Personennahverkehr in Innsbruck still. „Das Beispiel der Linie J ist ein Paradebeispiel für das Versagen der Verantwortlichen“, ist Federspiel erzürnt: „Ich hoffe doch, dass Willi nicht glaubt, dass die Iglerinnen und Igler mit dem Fahrrad ihre Termine in der Klinik, beim Arzt, in der Apotheke, den Weg zur Arbeit oder in die Schule oder auch nur den nötigen Einkauf mit dem Fahrrad machen“, fragt Federspiel. Vor allem der späte Zeitpunkt der Veröffentlichung des Totalausfalls der Linie J verärgert Federspiel. Lassenberger und Federspiel fordern volle Aufklärung von Baltes und Willi: „Seit wann ist der Totalausfall der IVB bekannt?“ Bedenklich stimmt die FPÖ-Politiker dabei, ein Facebook-Posting von Willi am gestrigen Sonntag. „Schaut bitte, wie ihr morgen alternativ zur Schule und zum Arbeitsplatz kommt!“ Für Lassenberger ein Indiz dafür, dass „Willi und der IVB-Direktor über die weitreichenden Auswirkungen des IVB-Streiks Bescheid wussten.“
„Zahlreiche IVB-Nutzer warteten an den Haltestellen auf die Linien. Viele von ihnen wussten über die Strafmaßnahmen der IVB nicht Bescheid, auch das IVB-App ist nicht besonders hilfreich, wenn die Linien nur im Stundentakt verkehren. Ein derartiges Vorgehen gegenüber den IVB-Nutzer aller Altersklassen ist unverantwortlich“, sind die FPÖ-Politiker erzürnt. Beide fordern außerdem die Entwicklung eines Plan B für derartige Krisensituationen. „Es muss eine Selbstverständlichkeit sein, dass die Randzonen von Innsbruck nicht willkürlich abgeschnitten werden. Hier erwarten wir uns von Willi ein rasches Handeln.“