Anlässlich des heutigen Tages der Frau würdigen die Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit und der FPÖ-Tirol, Myriam Atz-Tammerle, Gudrun Kofler und Sven Knoll, die 104 jährige Katakombenlehrerin Hermine Orian als Frau des Tages. Die Schmutzkübelkampagne, die in den letzten Tagen von einem selbsternannten „Hobbyhistoriker“ über die letzte noch lebende Katakombenlehrerin ergossen wurde, ist an Respektlosigkeit, Geringschätzung und Frauenfeindlichkeit nicht zu überbieten. Hermine Orian hat sich bereits mit 13 Jahren mutig gegen den Faschismus gestellt und in Kurtatsch den Kindern die verbotene deutsche Sprache gelehrt. Dieser starken Frau gebührt Dank und Anerkennung!
Es ist einfach nur schäbig, einer so verdienstvollen 104-jährigen Frau zu unterstellen, dass sie gar keine Katakombenlehrerin gewesen sei und ihre Leistung damit herabzuwürdigen. Leider wurde diese Falschbehauptung inzwischen auch von einigen Medien einfach ohne Kontrolle übernommen, weshalb es einer deutlichen Richtigstellung bedarf.
Ein Blick in die Berichte und Publikationen zur „Katakombenschule in Süd-Tirol“ genügt, um die Aussagen des „Hobbyhistorikers“ zu widerlegen, der angeblich keine Unterlagen über Hermine Ortian (geb. Mayr) gefunden hat, denn dort ist sie sogar namentlich als Katakombenlehrerin angeführt. Es sei an dieser Stelle aber auch erwähnt, dass nicht alle Katakombenlehrer namentlich erfasst wurden, da ihre Tätigkeit durch die Faschisten streng verboten war und damals somit keine offiziellen Listen angefertigt wurden. Viele Katakombenlehrer haben auch einfach in privater Initiative Nachbarskinder unterrichtet, damit den Faschisten nichts auffällt.
Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll kann dies auch aus eigener Familiengeschichte bestätigen, denn im Keller seiner Großeltern in Lana wurde ebenfalls eine kleine Katakombenschule eingerichtet. „Mein Großvater hatte eine große Schuhwerkstatt und so schöpften die Faschisten keinen Verdacht, wenn Kinder öfters ‚zur Anprobe‘ zu ihm kamen. All das erfolgte geheim und auch darüber wird es keine Aufzeichnungen geben“, erzählt Knoll.
Hermine Orian stammt aus demselben Dorf wie die FPÖ-Landtagsabgeordnete Gudrun Kofler und ist in Kurtatsch eine hochgeschätzte Persönlichkeit. Insbesondere der älteren Generation ist sie noch persönlich als Katakombenlehrerin im Gedächtnis. Es genügt, mit den Leuten in ihrem Heimatdorf zu sprechen, um die absurden Unterstellungen des Herrn „Hobbyhistorikers“ zu widerlegen. „Wenn heute Menschen für das Recht auf Bildung von Mädchen in Afghanistan auf die Straße gehen, dann sollten wir nicht vergessen, dass es in der Zeit des Faschismus mutige Frauen wie Hermine Orian waren, die den Mädchen und Burschen bei uns die verbotene deutsche Sprache gelehrt haben“, so Kofler, für die Orian eine echte Tiroler Heldin ist.
Die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz-Tammerle würdigt Hermine Orian daher als Vorbild für Frauen. „Durch ihre Tätigkeit als Katakombenlehrerin hat sie maßgeblich zum Erhalt der deutschen Sprache in Süd-Tirol beigetragen und insbesondere Mädchen den Zugang zu Bildung gewährt, was ihnen auch nach dem Krieg den Aufbau eines selbstbestimmten Lebens ermöglicht hat“, erinnert Atz-Tammerle.
Am Tag der Frau gilt es mutige Frauen zu würdigen und insbesondere jene Form der gehässigen Geringschätzung von Frauen zu verurteilen, wie sie derzeit Hermine Orian durch einen selbsternannten „Hobbyhistoriker“ erleiden muss, der ihre Lebensleistung durch Falschbehauptungen besudelt.
„Am Tag der Frau ist Hermine Orian daher unsere Frau des Tages!“, so die drei unisono abschließend.