Die Versorgung von Mutter und Kind vor und nach der Geburt ist mehr als mangelhaft. In manchen Bundesländern gibt es zumindest ein niederschwelliges Angebot für Eltern mit psychischen Erkrankungen und deren Kinder. Nur in drei Bundesländern gibt es gewidmete Mutter-Kind-Betten auf der Erwachsenenpsychiatrie. In drei Bundesländern – darunter Tirol – fehlt jedoch jegliches Angebot. Die freiheitliche Frauen- und Familiensprecherin LAbg. Gudrun Kofler, BA findet, dass „diese regionale Versorgungslücke schleunigst geschlossen werden muss.“
„Vor dem Hintergrund der steigenden psychischen Belastungen durch multiple Krisen ist es ein Gebot der Stunde, hier nicht länger wegzusehen. Mittlerweile ist jede fünfte Frau in der Schwangerschaft oder im ersten Jahr nach der Geburt des Kindes von psychischen Erkrankungen betroffen. Wir brauchen deshalb einen Ausbau sowohl in der Schwangerschaftsbegleitung als auch in der Nachgeburtsbetreuung. Dieser Bereich darf nicht länger stiefmütterlich behandelt werden“, so Kofler, die sich eine Offensive in diesem Bereich wünscht.
Kofler fordert zudem eine Ausweitung des Mutter-Kind-Passes, der dann auch eine systematische Früherkennung für psychische Probleme beinhalten sollte. „Mit einer umfassenden Präventionsarbeit könnte viel abgefedert werden“, ist sich Kofler sicher. „Wie in vielen Gesundheitsbereichen ist auch hier das Problem des Fachkräftemangels eklatant, was dringend angegangen werden muss. Wenn die Fachkräfte vorhanden sind, wäre nämlich eine häusliche Betreuung für viele Betroffenen vorteilhaft.“, schließt Kofler.