Einige Herz-Jesu-Prozessionen in Süd-Tirol und im Bundesland Tirol wurden bereits wegen irreführender Behördenmeldungen abgesagt oder umgeplant. Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, und die FPÖ-Tirol-Landtagsabgeordnete, Gudrun Kofler, wehren sich dagegen. Sie sind sich einig: „Die Herz-Jesu-Prozessionen sind Ausdruck unserer Tiroler Identität und Kultur und dürfen nicht wegen einer EU-Wahl verboten werden!“
Sowohl im Bundesland Tirol als auch in Süd-Tirol wurde vom zuständigen Amt mitgeteilt, dass die Herz-Jesu-Prozessionen heuer nicht wie gewohnt stattfinden dürfen. Der Grund dafür ist, dass die heurigen EU-Wahlen genau am Herz-Jesu-Sonntag, am 9. Juni, stattfinden.
Im Schreiben der zuständigen Ämter heißt es, dass Menschenansammlungen sowie das Tragen von Waffen jeglicher Art verboten seien. Empfohlen wird daher, die Herz-Jesu-Prozessionen auf den Samstagabend vorzuverlegen oder die Prozessionswege anzupassen, um die Verbotszonen vor den Wahllokalen zu meiden.
Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, und die FPÖ-Tirol-Landtagsabgeordnete, Gudrun Kofler, stellen sich entschieden dagegen: „Die genannten Argumente des Süd-Tiroler Regierungskommissariats und des Bundeslandes Tirol sind für die Herz-Jesu-Prozessionen ohnehin hinfällig. Das Herz-Jesu-Fest gilt in ganz Tirol und seit jeher als christliche Tradition und ist nicht vergleichbar mit einer Demonstration oder Protestaktion. Auch die Gewehre, mit denen die Schützen die Ehrensalve abfeuern, sind historische Gewehre, die nur mit Platzpatronen geladen werden, somit können diese nicht als Waffe bezeichnet werden.“
Auch der Präsident des Süd-Tiroler Gemeindeverbandes, Andreas Schatzer, hat auf die Mitteilung bereits reagiert und versichert, dass die Herz-Jesu-Prozessionen keinerlei Bedrohung für die Ausübung des Wahlrechts darstellen und somit ohne Einschränkungen stattfinden können.
Jedoch wurden aufgrund der voreiligen Mitteilungen an die Gemeinden und Pfarreien bereits erste Herz-Jesu-Prozessionen abgesagt bzw. umgeplant. Sven Knoll und Gudrun Kofler fordern daher die Verantwortungsträger in Süd-Tirol und im Bundesland Tirol dazu auf, die Meldungen richtigzustellen und offiziell dafür Sorge zu tragen, dass die Herz-Jesu-Prozessionen wie gewohnt stattfinden dürfen.