Bereits im Jahr 2018 brachte die FPÖ-Fraktion im Tiroler Landtag einen Antrag auf Einführung eines Lehrberufes im Bereich der Pflege ein. Dieser Antrag ist seither ausgesetzt. Dieses Faktum ist für den FPÖ-Gesundheitssprecher im Tiroler Landtag AK-Vorstand LAbg. Patrick Haslwanter mehr als unverständlich: „Wann wird endlich reagiert, die Situation im Pflegebereich ist untragbar, und eine tickende Zeitbombe, denn der Pflegenotstand ist seit Jahren real vorhanden“, stellt Haslwanter die Frage. Er erinnert auch daran, dass immer mehr Institutionen die Einführung einer Pflegelehre unterstützen, so habe die WKO im Jahr 2020 ein dementsprechendes Ausbildungskonzept vorgelegt.
„Österreich verliert jedes Jahr hunderte potentielle Pflegekräfte, weil die Politik nicht in der Lage ist, die Lücke zwischen 15- und 17Jährigen zu schließen, jener Zeitraum, wo die allermeisten Jugendlichen ihre Berufsentscheidung treffen“, erläutert und zitiert Haslwanter. Diesbezüglich könnte man unter anderem auf die positiven Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Schweizer Lehrberuf zur Fachfrau, bzw. zum Fachmann Gesundheit (FaGe) verweisen: „In der Schweiz ist dieser Lehrberuf seit langem ein Erfolgsmodell - mehr als 4000 junge Menschen werden jährlich ausgebildet. Es handelt sich um die drittbeliebteste Lehre im westlichen Nachbarstaat“, zitiert Haslwanter.
Für den FPÖ-Politiker ist es unverständlich, dass diese Forderung im Tiroler Landtag seit vier Jahren in der sprichwörtlichen Warteschleife liegt: „Wenn unsere Forderung ernsthaft unterstützt worden wäre, dann hätten wir seit drei Jahren bereits die Ausbildung und heuer könnten die ersten Absolventinnen und Absolventen bereits eingesetzt werden, doch dies ist nicht der Fall.“ Abschließend hält Haslwanter fest, dass die Pflegelehre allein das Personalproblem nicht lösen wird. „Es braucht eine generelle Attraktivierung des Pflegeberufes mit mehr Wertschätzung in Form von einem besseren Gehalt, einer vier Tage Woche, einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie ein kostenloses Kinderbetreuungsangebot für Pflegekräfte.“