Die jüngsten Entwicklungen im Hochwasserschutz in Tirol verdeutlichen erneut die dringende Notwendigkeit, umfassende Maßnahmen zur Reduzierung der Wassermassen aus den westlich von Innsbruck gelegenen Inn-Zubringern zu ergreifen. Das derzeitige Konzept des Landes, das sich auf Retentionsmaßnahmen im Inntalboden konzentriert, verschärft die Grundwasserproblematik in den betroffenen Gemeinden und bietet keine nachhaltige Lösung, kritisiert der FPÖ-LAbg. Und Bürgermeister von Kramsach, Andreas Gang.
Die Idee der "Alpinen Retention" – also des gezielten Wasserrückhalts in den Inn-Oberläufen – wird von Experten und Gemeinden wie Radfeld seit Jahren als die wirkungsvollere Maßnahme angesehen. Nur durch diese Strategie kann ein vernünftiger Hochwasserschutz erreicht werden, der gleichzeitig die Belastung des Grundwassers mindert. Der untere Unterinntal Wasserverband hat selbst protokolliert: "Hochwasserschutz ist kein Grundwasserschutz." Dennoch wird dieser entscheidende Zusammenhang in der aktuellen Planung nicht berücksichtigt.
Die aktuelle Planung des Hochwasserschutzes, die von allen Gemeinden außer Radfeld mitgetragen wird, führt wie in den vergangenen Tagen ersichtlich, zu einer weiteren Verschlechterung der Grundwassersituation. Dies hat gravierende Auswirkungen auf die Landwirtschaft und viele Gebäude in den betroffenen Gebieten. Die Folgen sind nicht nur wirtschaftlicher Natur, sondern betreffen auch die Lebensqualität der Bewohner.
"Als Bürgermeister und Landtagsabgeordneter habe ich, wiederholt auf diese Problematik hingewiesen. Auch alle schriftlichen Eingaben von der Gemeinde Radfeld und ihre Vorschläge wurden jedoch bisher vom Land, und dem Wasserverband und den Infrastrukturträgern ignoriert. Es ist an der Zeit, den Hausverstand walten zu lassen und die Planung zu überdenken, um nachhaltige und ganzheitliche Lösungen zu finden“, so FPÖ-LAbg. Andreas Gang.
Die Situation zeigt deutlich, dass nur durch gezielte Maßnahmen an den InnOberläufen ein effektiver Hochwasserschutz erreicht werden kann, der gleichzeitig die Grundwasserbelastung minimiert. „Das Land Tirol muss die beteiligten Gemeinden unterstützen, und mit ihnen die Planungen überdenken und die wertvollen Einwände von Fachleuten und Betroffenen sowie fachliche Einwände, die sich nach jeder Hochwassersituation zeigen aufnehmen und erst nehmen und in die Planungen einfließen lassen“, appelliert FPÖ-LAbg. Andreas Gang abschließend.