Mehr als kritisch äußerst sich die FPÖ-Verkehrssprecherin im Tiroler Landtag, LAbg. DI Evelyn Achhorner, bezüglich der Umstellung der Zillertalbahn auf Wasserstoffbetrieb. „Wasserstoff ist natürlich eine Zukunftshoffnung, aber nicht um jeden Preis und nicht für jedes Projekt geeignet. Die Zillertalbahn auf Wasserstoff umzustellen, wäre aber ein absolutes Pilotprojekt, denn es gibt noch keine Schmalspur mit Wasserstoff angetrieben. Anstatt das zukünftige Antriebssystem der Zillertalbahn technologieoffen zu suchen, hat man sich jetzt auf Wasserstoff festgelegt. Und man hat nur einen Anbieter, nämlich die Firma Stadler gefunden. Wie soll man da vernünftige Angebotspreise bekommen, wenn es nur einen Anbieter gibt“, stellt DI Achhorner fest, die daran erinnert, dass es im Ausschreibungsverfahren noch einen chinesischen Anbieter gab, der aber bei den europäischen Eisenbahnstandards nicht mithalten habe können.
DI Achhorner verweist auf einen Bericht vom St. Galler Tagblatt, vom 29.03.2023, worin der Verkaufs- und Marketingchef der Firma Stadler selbst, Ansgar Brockmeyer, bestätigte, dass Wasserstoff der teuerste Antrieb sei, und wenn man die Möglichkeit hätte, den Strom direkt einzuspeisen, das wesentlich wirtschaftlicher wäre. „Der geringe Wirkungsgrad von lediglich 25 Prozent im Vergleich zu elektrischer Energie direkt aus dem Fahrdraht mit 80 Prozent ist beachtenswert. Ein wasserstoffangetriebener Zug rechne sich erst ab 200 km, die Strecke der Zillertalbahn ist aber nur 32 km lang“, gibt die FPÖ-Verkehrssprecherin zu bedenken.
Sie verweist auch darauf, dass das Land Tirol in den Jahren 2021 bis einschließlich 16.587.710 Euro der Zillertaler Verkehrsbetriebe AG, die die Bahn betreibt, zuschießt. „Um Steuergelder zu schonen, sollte man nun auch zuerst die finanziellen Auswirkungen des zukünftigen Wasserstoffbetriebes analysieren, was der Landesrechnungshof könnte, bevor man sich Hals über Kopf in ein neues Millionenabenteuer stürzt, sollte man vorab die bisherige Geschäftsgebarung der Zillertaler Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft überprüfen, denn die Causa Achenseebahn sollte mahnendes Beispiel sein, dass man sich genau anschauen sollte, wohin öffentliche Gelder fließen.