Mit tiefer Trauer erreichte uns heute Morgen die Nachricht, dass Josef „Sepp“ Forer verstorben ist. „Sepp Forer war zeit seines Lebens ein unermüdlicher und aufrechter Kämpfer für die Freiheit und Eigenständigkeit Südtirols. Er war ein Mann, der keine Kompromisse zuließ, wenn es um die Freiheit seiner Heimat ging!“ stellt die Tiroler LAbg. und Südtirol-Sprecherin Gudrun Kofler, BA in einer ersten Reaktion fest.
Sepp Forer, geb. am 14. März 1940 in Brixen und aufgewachsen auf dem elterlichen Hof in Mühlen im Tauferer Tal und schon früh mit der italienischen Fremdherrschaft und der Unterdrückung seiner Identität in der Heimat konfrontiert, gehörte zu den vier Freiheitskämpfern, die als „Puschtra Buabm“ in die Geschichte eingingen. Sepp Forer, Heinrich Oberlechner und Siegfried Steger waren ab 1959 hauptsächlich in ihrer engeren Heimat im Südtiroler Freiheitskampf aktiv. Die drei mussten daher bereits nach der „Feuernacht“ ihre Heimat verlassen und fanden in Österreich und Deutschland politisches Exil. Etwas später stieß Heinrich Oberleiter zu der Gruppe.
Italien verlangte mehrmals die Auslieferung der vier „Pusterer Buam“. Die von Italien in Abwesenheit der Angeklagten gefällten Urteile über die „Pusterer“ sind wie jene der angeblichen „Attentäter“ der Porzescharte bis heute gültig, trotz der Vereinbarungen der „Streitbeilegung“ in der Südtirol-Politik zwischen Österreich und Italien nach einer Amnestie für alle BAS-Aktivisten und trotz der Hinweise und Belege dafür, dass die gezielten Ermordungen von Carabinieri und Finanzern der 1960er-Jahre den „Pusterern“ zu Unrecht angelastet werden.
„Noch im März 2024 stellte die Tiroler FPÖ einen Dringlichkeitsantrag, in welchem eine Strafaussetzung aus humanitären Gründen für die letzten noch lebenden, zu hohen Haftstrafen, verurteilten Südtiroler Freiheitskämpfer verlangt wurde. Leider vergebens“, so Gudrun Kofler abschließend und stellt am Ende noch betroffen fest: „Nun wird wieder einer der Freiheitskämpfer erst als Toter wieder Heimaterde betreten dürfen.“